Tipps & Troubleshooting

Die Verbindung zu S7-300 kann nicht aufgebaut werden

Wenn der S7-Treiber keine Verbindung zu der SPS aufbauen kann, aber die SPS im Netzwerk ist und über den PING-Befehl erreicht werden kann, führen Sie die folgenden Schritte durch (das passiert oft in einem redundanten WinCC OA System).

  1. Überprüfen Sie die maximale Nummer von erlaubten Verbindungen in der STEP 7-Umgebung (vergleichen Sie auch die Anzahl der belegten Verbindungen mit der Maximalanzahl).

  2. Der S7-Treiber in WinCC OA verwendet nicht die Verbindungen für die "S7 Basiskommunikation". Z.B.

    Eine S7-314 hat maximal 12 Verbindungen. Belegt sind: 1 Verbindung für PG-Kommunikation, 1 Verbindung für OP-Kommunikation und 8 Verbindungen für die "Basiskommunikation". D.h. es bleiben zwei Verbindungen für "andere Verbindung".

  3. Wenn Sie mehrere Verbindungen für "andere Verbindung" benötigen, müssen Sie die 8 Verbindungen für die Basis-Kommunikation reduzieren. Demzufolge hat der Treiber mehr Verbindungsmöglichkeiten ohne Rückstieg auf PG- oder OP-Kommunikation.

Anmerkung: Bei großen Datenmengen (viele Telegramme, die nicht gesendet werden konnten) und bei einer Simatic-SPS, empfehlen wir den Wert des Parameters "% of process used for communication" (definiert, wie viel % der CPU-Zeit für Kommunikation verwendet wird) in der Hardware-Konfiguration der Simatic-CPU zu erhöhen.

Langsame Kommunikation zu S7 300 SPSen

Bei SPSen vom Typ S7 315-2 PN/DP ergibt sich ein sehr schlechter Datendurchsatz, wenn im SPS Programm über den OB1 sehr wenige große FCs aufgerufen werden. Dadurch bleibt der SPS offenbar nur eine geringe Zeit die Kommunikation abzuwickeln. Eine SPS vom gleichen Typ und mit vergleichbarer Zykluszeit, wo viele kleine FC laufen, kommuniziert um einen Faktor 5-10 schneller.

Durch Umstellen des SPS Programms mit den wenigen FCs in der Art, dass die FCs über Weckalarme (OB35) und nicht über OB1 aufgerufen werden, konnte die mögliche Pollrate ca. um einen Faktor 10 verbessert werden.

Diese Verhalten wurde bisher nur bei CPUs mit einer onboard PN Schnittstelle beobachtet, d.h. es ist nicht bekannt, ob es auch für separate TCP/IP CPs auftritt.

Es sollte auch beachtet werden, dass sich die Kommunikationsabwicklung in einer S7-300 von der in einer S7-400 unterscheidet:

  • S7-300: Die Kommunikation wird am Ende vom OB1 durchgeführt, deshalb sollten im OB1 so wenige FCs wie möglich aufgerufen werden

  • S7-400: Für die Durchführung der Kommunikation ist in jeder Millisekunde eine gewisse Zeit reserviert

Parametrierung eines redundanten S7-400H Gerätes

Parametrierung der automatischen Umschaltung zwischen Gerät 1 und Gerät 2 anhand der SPS-Tag, wenn die aktive SPS in STOP-Status wechselt und die TCP-Verbindung zu WinCC OA daher bestehen bleibt.

  1. Die SPS-Tag, welche anzeigt, ob Gerät 1 ("0") oder Gerät 2 ("1") aktiv ist, muss verfügbar sein. Zusätzlich muss die Option "Automatisch-H" ausgewählt werden. Diese Einstellungen sind während der Parametrierung der redundanten Geräte einzustellen (siehe Registerkarte "Gerätekonfiguration").

  2. Setzen Sie den Config-Eintrag ReadOpState auf 5 Sekunden oder kleiner (siehe Mögliche Config-Einträge des S7-Treibers).

  3. Setzen Sie den Config-Eintrag AliveInterval auf >= als die maximal benötigte Polldauer eines Blocks und >= 5 Sekunden

Kommunikation mit ET200 S

Um eine Kommunikation mit einer ET200 S zu ermöglichen, ist ein Interfacemodul IM151-8 PN/DP CPU notwendig. Mittels diesem verhält sich die ET200 S wie eine S7 300 und kann entsprechend konfiguriert werden.

Step7 Projektpfad

Sollten Sie den Pfad eines Step7 Projektes verändern, welches innerhalb von WinCC OA für die Verwendung von S7-Alarmen benötigt wird, müssen die Verweise innerhalb des WinCC OA Projektes angepasst werden. Hierfür müssen Sie innerhalb des internen Datenpunktes _S7_Conn den Eintrag für das Element ProjectName löschen. Dadurch wird es Ihnen ermöglicht, das Step7 Projekt neu einzulesen (siehe Alarmparametrierung) und so erneut mit ihrem WinCC OA Projekt zu verwenden.

Konfigurationsmöglichkeiten bei Performanceproblemen

Folgende Schritte können unternommen werden um speziell bei S7-300er SPSen Performanceproblemen vorzubeugen oder diese zu beheben.

Config-Einträge

[s7]
maxAGLinkQueueSize = 8
maxReadRequestSize = 1
maxGap = xxx #nur interessant, wenn die Daten innerhalb eines Datenbausteins weit auseinander liegen
Anmerkung: Bei Verwendung von "Poll on use" kann zusätzlich der Config-Eintrag refreshPollBlocksOnUse = "Y" gesetzt werden.

Daten

Zu lesende Daten sollen nicht in der PLC verstreut werden. Wenn möglich sollen Kommunikations-Datenbausteine verwendet werden, damit Daten optimiert gelesen werden können

CP-Modul

Das lokale CP-Modul der CPU gegenüber einem extra CP-Modul bevorzugen, da ansonsten die Kommunikation über den Rückwandbus begrenzt wird.

BuB Kommunikation priorisieren

Falls vorhanden den Parameter "BuB Kommunikation priorisieren" in der SPS aktivieren, damit die Kommunikation zum HMI/SCADA von der zyklischen Programmabarbeitung in der SPS getrennt ist.