Aufzeichnungen

WinCC OA Video ermöglicht über ein internes Aufzeichnungssystem die Aufzeichnung von Videosteams. Die Anzahl der in einem Verbund betriebenen Recording-Server ist skalierbar und kann bei Bedarf erweitert werden. Eine redundante Aufzeichnung ist ebenfalls möglich.

Konfiguration der Recording-Server

Jeder Rechner, der als Recording-Server zur Verfügung stehen soll, muss über eine Video-Server oder Recording-Server-Installation verfügen. Zusätzlich muss der Rechner als Recording-Server konfiguriert werden. Soll der Recording Server zusätzlich über ein eigenes Video Interface verfügen, muss dies bei der Parametrierung des Rechners angegeben werden. Die Video Server verfügen automatisch über ein Video Interface.

Abbildung 1. Konfiguration Aufzeichnung

Anlegen einer neuen Aufzeichnung

Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf Aufzeichnung und wählen Sie Neues Objekt anlegen. Danach öffnet sich das folgende Fenster:

Abbildung 2. Eingabe Aufzeichnungsname

Nach Eingabe des gewünschten Aufzeichnungsnamens öffnet sich das Panel zur Konfiguration.

Basiskonfiguration

Hier werden die Art der Aufzeichnung und die Aufzeichnungspfade (es muss immer der absolute Pfad vom jeweiligen Rechner angegeben werden) definiert. Zur Auswahl stehen folgende Aufzeichnungsarten:

Anmerkung:

Bitte beachten Sie, dass ein abgesetzter Recording-Server auch über eine an die Konfiguration mittels AccVimaccConfig.conf (unter C:\vimacc\config) verfügen muss.

Weitere Informationen zum Thema AccVimaccConfig.config finden Sie hier.

Keine Redundanz
Die Aufzeichnung erfolgt lediglich auf einem Server
Load Balancing
Die beiden angegebenen Recording-Rechner teilen sich die anfallende Aufzeichnungslast automatisch auf. Fällt ein Rechner aus, übernimmt der andere Rechner die gesamte Aufzeichnungslast.
Replikationsredundanz
Jeder Stream wird parallel auf zwei Rechnern aufgezeichnet
Failover-Redundanz

Ermöglicht es vier Rechner für die Aufzeichnung von Videodaten zu definieren. Hierbei werden für die jeweilige Kamera immer jeweils zwei Rechnerpaare verwendet. Der für die Primär-Aufzeichnung als Master konfigurierte Rechner wird per Default als Aufzeichnungsrechner verwendet. Die weiteren angegebenen Rechner laufen im Hot-Standby-Betrieb.

Zu einer Umschaltung kommt es, wenn der jeweils als Master konfigurierte Rechner der Primär-Aufzeichnung ausfällt (entweder durch einen Prozess- oder Hardwareausfall oder auf Grund eines Fehlers wie einem Schreibfehler auf das Speichermedium). In diesem Fall übernimmt der Slave-Rechner der Primär-Aufzeichnung. Erst wenn sowohl Master als auch Slave der Primär-Aufzeichnung ausfallen wird auf den Master der Sekundär-Aufzeichnung umgeschaltet. Sobald eine Aufnahmeinstanz in den Normalbetrieb zurückkehrt, übernimmt diese wieder die Aufzeichnung von allen Fallback-Instanzen mit niedrigerem Rang. Die Rangordnung der Failover-Redundanz ist folgendermaßen: Master Primär-Aufzeichnung > Slave Primär-Aufzeichnung > Master Sekundär-Aufzeichnung > Slave Sekundär-Aufzeichnung.

Die hier vorgenommenen Default-Einstellungen können für jede Kamera in der Streamkonfiguration angepasst werden, indem ein anderer Aufzeichnungsrechner definiert wird. In diesem Fall wird dieser Rechner zum Master und die Rangordnung der einzelnen Rechner ändert sich (siehe Tabelle).

Einstellung laut Aufzeichnung:

Master Primär-Aufzeichnung Slave Primär-Aufzeichnung Master Sekundär-Aufzeichnung Slave Sekundär-Aufzeichnung
Server1 Server2 Server3 Server4

Einstellung der Kamera:

Aufzeichnungsserver laut Streamkonfiguration der Kamera Primärer Server Fallback-Server 1 Fallback-Server 2 Fallback-Server 3
Server1 Server1 Server2 Server3 Server4
Server2 Server2 Server1 Server4 Server3
Server3 Server3 Server4 Server1 Server2
Server4 Server4 Server3 Server2 Server1

Durch die Konfiguration von unterschiedlichen Primär-Servern für verschiedene Kameras kann auch eine Lastverteilung auf mehrere Rechner vorgenommen werden.

HINWEIS: Nähere Informationen zur redundanten Aufzeichnung und den unterschiedlichen Varianten finden Sie in der Beschreibung von AccVimaccInterface.
Playback-/Recording-Port(s)
Ermöglicht es den Port zur Wiedergabe / Aufnahme von Videodaten zu definieren. Bei Defaulteinstellungen erfolgt die Portzuweisung beim Abspielen von Videodaten automatisch durch das Betriebssystem. Die Ports können für jeden Host-Rechner separat definiert werden.

Aufzeichnungskonfiguration

Folgende drei Aufzeichnungsmodi werden unterstützt:

  • Ringaufzeichnung: Die Aufzeichnung erfolgt im Ring. Ältere Teile werden nach X Tagen gelöscht oder wenn die Speicherkapazität erschöpft ist.

  • Alarmaufzeichnung:

    • Voralarmaufzeichnung: Die Aufzeichnung wird X Minuten vorgehalten. Stream-Daten älter als X-Minuten werden gelöscht. Wird in den Alarmaufzeichnungsmodus gewechselt, werden die X Minuten vorgehaltener Stream-Daten gespeichert.

    • Alarmaufzeichnung: Die Aufzeichnung erfolgt linear, wird aber nach X Minuten automatisch beendet (wird verwendet im Zusammenhang mit der Voralarmaufzeichnung)

  • Linearaufzeichnung: Die Aufzeichnungsdauer wird durch die Kapazität des Datenspeichers begrenzt. Ist die Kapazitätsgrenze erreicht, wird die Aufzeichnung beendet.

VORSICHT: Im Fall einer redundanten Linearaufzeichnung kann es zu einer sehr hohen Netzwerklast kommen.

Aktivieren der Aufzeichnung für einen Stream

Die Aktivierung der Aufzeichnung für einen Stream erfolgt an der Kamera bzw. am Encoder. Pro Stream kann eine Aufzeichnung gewählt werden.

Auslösen einer Alarmaufzeichnung

Eine Alarmaufzeichnung startet sobald das Kommando cmd=triggeralarm (z.B. per dpSet) auf das Datenpunktelement .object.command.request des Kameradatenpunkts geschrieben wird. Mit dem Kommando cmd=clearalarm wird der Alarm wieder zurückgesetzt.

Anmerkung:

Bitte beachten Sie, dass zusätzlich zum Command Parameter auch ein Stream Index angegeben werden muss und der verwendete Stream muss als Alarmaufzeichnung konfiguriert werden.

Wenn kein Stream Index angegeben wurde, wird automatisch der Index 1 verwendet.

Anmerkung: Bitte beachten Sie, dass bei Verwendung einer Ringaufzeichnung in Kombination mit einer Alarmaufzeichnung entweder zwei eigenständige Streaming-Verbindungen oder eine erweiterte manuelle Konfiguration benötigt werden, siehe Ringspeicher Konzept.

In der Administratoransicht einer Kamera (Rechtsklick auf das Kameraobjekt und Auswählen von "Administratoransicht") sind außerdem Schaltflächen vorhanden, mit denen pro Stream der Kamera ein Alarm gesetzt bzw. zurückgesetzt werden kann.

Anzeige einer Aufzeichnung

Nach einem Klick auf die Aufzeichnung im Objekt-Explorer wird deren Staus angezeigt.

Abbildung 3. Statusanzeige