Konfiguration von IP-Kameras

Wenn beim Anlegen einer neuen Kamera eine IP-Kamera gewählt wurde, öffnet sich das folgende Panel.

Abbildung 1. Konfiguration von IP-Kameras

Datenpunktname

Datenpunktname der angelegten Kamera. Über die Schaltfläche kann auf dem jeweiligen Kamera-Datenpunktelement object.device.name ein Anzeigename definiert werden, der statt dem Datenpunktnamen angezeigt werden soll.

Beschreibung

Beschreibung der Kamera.

Server

Hier kann ein Rechner zum Empfang von Streaming-Daten der Kamera angegeben werden. Zusätzlich kann eine Reihenfolge von Streaming-Rechnern definiert werden, die bei Überlastung des ersten Rechners dessen Aufgabe übernehmen. Die "..."-Schaltfläche öffnet das folgende Panel in dem alle verfügbaren Rechner aufgelistet werden:

Verfügbare Interfaces

Eine Liste von allen zur Verfügung stehenden Rechnern (Option "Video-Interface" aktiviert, siehe Rechner).

Sekundäre Interfaces

Sollte der Rechner der für den Empfang der Streams definiert wurde überlastet sein, wird entsprechend der angegebenen Reihenfolge (von oben nach unten) auf einen der hier definierten Rechner umgeschaltet.

Anmerkung: Werden die Rechner sowohl für Streaming als auch für Aufzeichnung von Videodaten verwendet, sollte im Falle einer Failover-Redundanzaufzeichnung die Reihenfolge der Streaming-Rechner mit jener der Aufzeichnungsrechner übereinstimmen (siehe auch Aufzeichnungen - Failover.

Konfiguration

Typ

Über diese Auswahlliste wird einer der verfügbaren Kamera-Typen gewählt. Folgende Typen stehen zur Verfügung:

Anmerkung: Abhängig vom gewählten Kamera-Typ stehen dem Benutzer unterschiedliche Optionen zur Konfiguration zur Verfügung. Bei einigen Kamera-Typen werden Teile des Panels ausgeblendet.

Kapselung

Kann je nach Konfiguration der Bildquelle entweder http, https oder rcpp sein.

Kamera-Typ encap
Axis http, https
Bosch rcpp
ONVIF http, https
Sony http, https

URL Extension

Wird je nach Konfiguration der Bildquelle automatisch gesetzt.

Kamera-Typ URL extension
ONVIF /onvif/device_service

IP Adresse

Hier muss die IP Adresse der Kamera angegeben werden.

Port

Muss entsprechend der Konfiguration der Bildquelle bzw. der Kapselung angegeben werden.

Benutzer

Muss je nach Konfiguration der Bildquelle angegeben werden.

Anmerkung: In den meisten Fällen ist der Default Benutzername für BOSCH Kameras " live".

Passwort

Muss je nach Konfiguration der Bildquelle angegeben werden.

PTZ

Hiermit wird angegeben über wie viele Festpositionen ein Gerät verfügen soll und ob das Bild entlang der X- bzw. Y-Achse gespiegelt werden soll.

Streaming

Über die jeweilige Aktiv-Checkbox der Registerkarten Stream 1, Stream 2und Stream 3kann ausgewählt werden, wie viele Streams zur Verfügung stehen sollen.

Codec

Je nach gewähltem Kamera-Typ stehen unterschiedliche Codecs zur Verfügung.

Kamera-Typ Codec
Axis H264, H265, MJPEG, MPEG4
Bosch ANY, H263, H264, H265, MJPEG, MPEG4
Mobotix MJPEG
ONVIF H264, H265, MJPEG, MPEG4
Sony H264, H265, MJPEG, MPEG4
RTSP Stream H263, H264, H265, MJPEG, MPEG4
USB Kamera/Test Stream ANY

Kapselung

Je nach Konfiguration der Bildquelle. stehen unterschiedliche Protokolle zur Verfügung.

Kamera-Typ Protokoll
Axis http, rtsp
Mobotix http
ONVIF http, rtsp
Sony http, rtsp
RTSP Stream rtsp

Streamlayout

Steht nur für Bosch-Kameras zur Verfügung. Dieser Parameter gibt an wie die Interlaced-Frames im Stream verpackt sind. Mögliche Werte sind:

  • Progressive

  • Topfieldtop

  • Bottomfieldtop

  • weaved

Port

Muss entsprechend der Konfiguration von Bildquelle bzw. Kapselung eingestellt werden. Wird kein Port angegeben wird automatisch Port 5544 für rtsp bzw. Port 80 für http verwendet.

Benutzer

Je nach Konfiguration der Bildquelle.

Passwort

Je nach Konfiguration der Bildquelle.

Stream klonen

Wenn diese Funktion aktiviert ist, kann ein Stream über die ID ausgewählt werden, der in den aktuellen Stream geklont werden soll.
Tipp: Dies kann verwendet werden, um denselben Stream in verschiedene Aufnahmen zu leiten.
Tipp: Durch Klonen eines Streams kann die erforderliche Bandbreite reduziert werden, da der Stream nur einmal von der Videoquelle erhalten wird.

URL Extension

Je nach Konfiguration der Bildquelle stehen unterschiedliche Möglichkeiten zur Auswahl.

Kamera-Typ URL extension
Axis

/axis-media/media.amp

/mpeg4/media.amp

/mjpg/video.mjpg

Mobotix /control/faststream.jpg
ONVIF /onvif-media/media.amp
Sony

/media/video1

/media/video2

RTSP Stream /media/video1

Media Profil

Je nach Konfiguration der Bildquelle.

Parameter

Je nach Konfiguration der Bildquelle stehen unterschiedliche Parameter zur Verfügung.

Kamera-Typ Parameter Beschreibung
Axis compression

Einstellung der Komprimierung.

Mögliche Werte: 0 bis 100

Default: 30

fps

Übertragene Frames pro Sekunde.

Mögliche Werte: 1-30

Default: 25

resolution

Bildauflösung des Videostreams.

Mögliche Werte: QCIF, CIF, 2CIF, 4CIF

Default: 4CIF bzw. Wert aus der Kamera

rotation

Ermöglicht Bildrehung um 180°.

Mögliche Werte: 0, 180

Default: 0 bzw. Wert aus der Kamera

Bosch resolution

Name des gewünschten Streams (stream1 = erster im Encoder Parametrierter Stream, stream2 = zweiter im Encoder parametrierter Stream).

Mögliche Werte: stream1, stream2

Default: stream1

Mobotix fps

Übertragene Frames pro Sekunde.

Mögliche Werte: 1-30

Default: 25

ONVIF profile

Profil welches gestreamt werden soll.

Mögliche Werte: Alle in der Kamera verfügbaren Profile

pullpointsubscription

Ermöglicht die Abfrage von Ereignissen durch die Einstellung ">pullpointsubscription=true".

Die Ereignisdaten werden im Kamera-Datenpunkt <CameraDP<.object.device.events gespeichert und können auch mittels des Front Panel einer Kameraüber die ONVIF-Ereignisse -Schaltfläche erreicht werden.

Anmerkung: Da jede Kamera eine Vielzahl unterschiedlicher Ereignisse liefert, muss der Benutzer entscheiden, welche Ereignisse er verwenden und wie er sie verarbeiten möchte.
eventsubscription

Ermöglicht das Anmelden auf Ereignisse durch die Einstellung "eventsubscription=true".

Die Ereignisdaten werden im Kamera-Datenpunkt <CameraDP<.object.device.events gespeichert und können auch mittels des Front Panel einer Kameraüber die ONVIF-Ereignisse -Schaltfläche erreicht werden.

Anmerkung: Da jede Kamera eine Vielzahl unterschiedlicher Ereignisse liefert, muss der Benutzer entscheiden, welche Ereignisse er verwenden und wie er sie verarbeiten möchte.
USB Kamera/Test Stream device Gibt das USB-Device an.
interval Bei der Nutzung als Teststream wird hiermit angegeben, in welchem Interval in Millisekunden Bilder generiert werden.
timestep Bei der Nutzung als Teststream wird mit diesem Parameter angegeben in welchem Intervall in Millisekunden die Uhrzeit im Bild neu gesetzt wird.

Über die "..."-Schaltflächekann die Liste mit aktuell vorhandenen Defaultparametern aller Kameras geöffnet werden. Welche Parameter tatsächlich verfügbar sind, hängt von der von Ihnen verwendeten Kamera ab. Sollte Ihre Kamera einen Parameter unterstützen, der nicht in dieser Liste enthalten ist, können Sie den Parameter mittels der Schaltfläche hinzufügen. Die Parameter werden am internen Datenpunkt _VIDEO_OA_MAIN.general.generalUserDefFieldsabgespeichert.

dient zum Löschen eines Parameters, zum Zurücksetzen auf die Liste mit den Defaultparametern.

Aufzeichnung

Ermöglicht es eine der konfigurierten Aufzeichnungen zu wählen und für den Stream zu aktivieren.

Bei einer Aufzeichnung mit konfigurierter Failover-Redundanz können hier die Defaulteinstellungen der Aufzeichnung überschrieben werden. Per Klick auf die "..."-Schaltfläche kann ein anderer primärer Aufzeichnungsserver gewählt werden. In diesem Fall ändert sich die Rangordnung der definierten Failover-Rechner (siehe Aufzeichnungen - Failover).

Multicast

Pro Stream ist es möglich Multicast zu konfigurieren.

Anmerkung: Der Multicast-Empfang funktioniert nur für Streams mit einem der folgenden Codecs: H264, H263 und MPEG4.

Durch einen Klick auf diese Schaltfläche öffnet sich das folgende Panel:

Parameter Beispiel Beschreibung
Multicastadresse 239.7.7.3 Multicastadresse der Kamera bzw. des Encoders.
Multicastport 8765 Multicastport der Kamera bzw. des Encoders.
operatornetmulticastaddress 224.1.2.3 Verwendete Multicastadresse im Proxymodus
operatornetmulticastaddressrangebegin 224.0.1.2 Verwendete Multicast-Startadresse für IP-Range im Proxymodus
operatornetmulticastaddressrangeend 239.255.255.255 Verwendete Multicast-Endadresse für IP-Range im Proxymodus
operatornetmulticastport 1234 Verwendeter Multicastport im Proxymodus
payloadtype 95|96 Im Fall dass mehrere Media-Streams per RTP an die gleiche Multicastadresse/Port geschickt werden, können diese über den Payloadtype auseinander gehalten werden. Es ist der Payloadtype des entsprechenden Media-Streams zu konfigurieren. Ist kein Payloadtype konfiguriert wird automatisch der erste auf dieser Multicastadresse empfangene Payloadtype verwendet.
prop-parameter-sets Z0IAKeNQFAe2AtwEBAaQeJEV,aM48gA Wenn SPS und PPS nicht "in-band" enthalten sind, muss dieser Parameter entsprechend gesetzt werden. Der Parameter ist Teil von SDP (Session Description Protocol), welches z.B. beim RTSP-Handshake ausgetauscht wird.
ipinterfaceoperatornet 0.0.0.0 IP-Adresse auf die der Multicast-Socket zum Operator gebunden werden soll.
ipinterfacedevicenet 0.0.0.0 IP-Adresse auf die der Multicast-Socket zum Device gebunden werden soll.
ssrc Synchronization Source als Dezimalwert (Default 0), identifiziert die Datenquelle. Wird automatisch vom ersten empfangenen RTP-Paket zugewiesen.
config

000001B003000001B5090000010000000

12000C488BA9850584121463F

Wenn der Config-Header nicht "in-band" enthalten ist, muss dieser Parameter entsprechend gesetzt werden. Der Parameter ist Teil von SDP (Session Description Protocol), welches z.B. beim RTSP-Handshake ausgetauscht wird.

Wichtige Hinweise

  • Der Standard-Verbindungstyp ist folgendermaßen:

    Kamera/Encoder -> Unicast -> Interface-Proxy -> Je nach konfigurierter Transportoption des Decoders (0=Unicast, 1=Multicast, 2=TCP) -> Decoder (z.B. Workstation oder Display)

  • Wird als URL beim Streaming rtp://<Multicast ipv4 Adresse>:<port> angegeben, gilt folgender Verbindungstyp:

    Kamera/Encoder -> Multicast -> Interface-Proxy -> Je nach konfigurierter Transportoption des Decoders (0=Unicast, 1=Multicast, 2=TCP) -> Decoder (z.B. Workstation oder Display)

  • Konfiguriert man operatornetmulticastaddress = Multicast Adresse und operatornetmulticastport = Multicast Port, wird der Proxybetrieb für alle Decoder-Verbindungen deaktiviert, bei denen die Transportoption auf 1 = Multicast konfiguriert wurde. In diesem Fall leitet das Interface keine Daten an den Decoder weiter. Der Decoder empfängt die Multicast-Daten direkt vom Multicast-Sender (Encoder oder Kamera). Fordern Decoder Unicast-Verbindungen an, wird der Streaming-Proxy für diese Verbindung aktiviert. Damit nie eine Streaming-Verbindung zwischen Interface und Encoder/Kamera aufgebaut wird, muss der payloadtype explizit gesetzt werden und es darf keine Recording-Verbindung konfiguriert sein.

  • Bei Multi-Homed-Hosts kann es sein, dass er Multicast-Empfang bzw. das Senden explizit an einen Netzwerkadapter gebunden werden muss.

  • Recording-Verbindungen sind immer TCP-Verbindungen. Bei konfiguriertem Recording wird immer der Stream-Proxy aktiviert.