Definition einer Alarmbehandlung am Datenpunkt

Eine Alarmbehandlung (Meldebehandlung) ist eine Eigenschaft, die je Datenpunktelement vorgesehen werden kann. Einem Bereich von Werten (kontinuierlich oder diskret) des Elements, kann ein gewisser Alarmzustand zugeordnet werden. Während binäre Datenpunktelemente lediglich zwei Zustände annehmen können, lässt sich der Wertebereich eines Wertes in theoretisch unendlich viele Überwachungsbereiche zerlegen. Dementsprechend kann bei binären Meldebehandlungen genau einem der beiden möglichen Zustände ein Alarm zugeordnet werden. Bei einem analogen oder diskreten Wert sind dies üblicherweise 2, 3 oder 5 Bereiche, in die der gesamte Wertebereich des Datenpunktelements eingeteilt wird (maximal 20).

Um eine Alarmbehandlung bzw. Meldebehandlung zu parametrieren, wird das entsprechende Element im Datenbank-Editor PARA selektiert und diese Bearbeitungsvorschrift in Form eines Configs eingefügt. Derartige Parametrierungen wurden bereits im Abschnitt Funktionalität am geräteorientierten Datenobjekt - Configs mehrfach durchgeführt.

Abbildung 1. Parametrierung einer analogen Meldebehandlung mit 3 Bereichen

Wird mitMaster-Datenpunkt gearbeitet, so erfolgt das Einfügen der Meldebehandlungsvorschrift in Form eines PowerConfigs direkt am betreffenden Element des Master-Datenpunkts. Alarmgrenzen und andere Einstellungen können dann über "PowerConfig parametrieren" am jeweiligen Element einer Datenpunkt-Instanz vorgenommen werden.

Wird ohne Master-Datenpunkt gearbeitet, so fügt man die Meldebehandlungsvorschrift direkt am Datenpunktelement als gewöhnliches Config "Meldebehandlung" (_alert_hdl) ein.

Bei analogen Meldebehandlungen können für jeden Meldebereich Hysteresen angegeben werden, damit bei ständigem, geringfügigem Über- bzw. Unterschreiten von Grenzwerten nicht permanent neue Alarme ausgelöst werden. Jedem Meldebereich wird zudem eine ganze Reihe von Eigenschaften zugewiesen. Dazu Zählen beispielsweise:

  • Priorität des Alarms (Priorität des Meldebereichs)

  • Statusmodell des Alarms

  • Erforderliche Berechtigung zum Quittieren des Alarms

  • Standardfarbe mit der die Meldung signalisiert werden soll

  • Historische Aufzeichnung der Meldehistorie (Speichern)

  • Meldeaktionen

  • ...

Um diese Eigenschaften nicht bei jedem einzelnen Alarmbereich erneut definieren zu müssen, existieren in WinCC OA die Meldeklassen. Eine Meldeklasse fasst solche Eigenschaften zusammen, so dass bei einem individuellen Alarmbereich eines Datenpunktelements, nur mehr auf die zugeordnete Meldeklasse verwiesen werden muss. In der vorigen Abbildung sind solche Verweise auf Meldeklassen rechts in der Spalte "Meldeklasse" neben den Bereichen für Hochalarm und für Tiefalarm zu sehen. Die mittlere "Zeile" stellt den Gutbereich des Wertes dar, so dass hier keine Meldeklasse angegeben wird.

Die Angabe für die Meldeklasse lautet im Beispiel "060_alert", was so viel bedeutet wie Priorität = "60" und Klasse = "alert". Meldeklassen werden in WinCC OA durch ein gleichnamiges Config definiert. Alle standardmäßig vorhandenen Meldeklassen findet man im Modul PARA beim internen Datenpunkttyp "_AlertClass" auf gleichnamigen Datenpunkten. Um die vorhandenen Meldeklassen zu betrachten, öffnen Sie einfach das Modul PARA , aktivieren die Checkbox "Interne Datenpunkte" oberhalb der Baumansicht und navigieren zum Typ _AlertClass (ganz nach oben)

Abbildung 2. Zusammenfassung von Meldeeigenschaften durch Meldeklassen (der DP stellt eine Meldeklasse dar)